Grubenfahrt Bergwerk Saar

Am 30.06.2012 endet der Bergbau an der Saar und damit natürlich auch die Möglichkeiten zu Besucher-Grubenfahrten. Deswegen stand uns – einer kleinen Gruppe der HTW – Mitte Januar dieses Jahres ein Erlebnis bevor, das “wir noch unseren Enkeln erzählen können”, wie ein Kollege mich zur Teilnahme ermutigte. Wir waren vom Wirtschaftsförderungsverbands Untere Saar und der RAG Montan Immobilien zu einer Fahrt unter Tage an der Anlage Nordschacht in Falscheid eingeladen.

Ein bisschen Angst hatte ich schon, als uns der Förderkorb 1600 Meter in die Tiefe brachte. Doch ich merkte schnell, es ist dieses Kopfding: Nur nicht darüber nachdenken, dass man Tausende von Tonnen Erde und Gestein über sich hat. Dann geht’s. Und weiter ging es wiederum 300 Meter nach oben, mit einer Grubenbahn die Strecke entlang. Hatten wir vorher noch gezweifelt, ob wir richtig dreckig werden würden, hieß es jetzt: “Wenn du dich im Spiegel sehen könntest…”

Nach Erreichen unserer Endhaltestelle wurde es bei einem ausgedehnten Fußmarsch stetig heißer, dreckiger und stickiger. Das Highlight stand uns nun kurz bevor. Wir krabbelten in einen etwa 1,40 Meter hohen Streb, um zu erfahren, wie es ist, wenn der Kohlehobel mit ohrenbetäubenden Lärm in nur einem Meter Entfernung vorbeirast. Beängstigende Enge, Hitze, Dunkelheit und dann doch die Gewissheit, da über mir ist nichts als Gebirge.

Doch zum Glück haben wir es auch wieder zurück und nach oben geschafft, wo eine Dusche und eine Lyonerpfanne auf uns warteten. Dazu bekam jeder ein Stückchen Kohle – als Geschenk verpackt. Meinen Enkeln werde ich auf jeden Fall von diesem Erlebnis erzählen und dabei werde ich ihnen das Stückchen Kohle in die Hand drücken, damit sie sich besser vorstellen können, worüber ich überhaupt rede. Denn wenn Strukturwandel und Energiewende Erfolg haben, kennen meine Enkel keine Kohle mehr.

Kim Ahrend

 

Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar
RAG Montan Immobilien

RAG Deutsche Steinkohle

 

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.