Halde Duhamel

Grundlegendes Ziel des von der HTW des Saarlandes initialgeförderten Forschungsprojekts ist die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zu künftigen Folgenutzungen auf dem Gelände des Bergwerks Saar / Halde Duhamel in Ensdorf.

Es dient seit dem 18. Jahrhundert der Versorgung der Region, zuletzt bei einer Fördermenge von 1 Mio. Tonnen Kohle und als Arbeitsplatz für 2400 Beschäftigte. Ende Juni 2012 wird auch dieses letzte aktive Bergwerk des Saarlandes als Zeichen des Strukturwandels geschlossen und die Flächen der Tagesanlage werden frei. Die RAG Deutsche Steinkohle bereitet aktuell einen Masterplan für das Gebiet vor.

Im Rahmen dieses Verfahrens ist eine grundlegende Machbarkeitsstudie sinnvoll, die den tatsächlichen Bedarf und Ziele der Kommune und der Region ermittelt – insbesondere um die Rahmenbedingungen für eine, im Saarland einzigartige, Folgenutzung des Bergwerks zu finden.

Die von EU, Bund und Land eingeleitete Energiewende bedeutet eine CO2-Einsparung von 80 % bis 2050 – bereits ab 2020 sollen alle Neubauten klimaneutral sein. Insbesondere die Bauwirtschaft – dabei kleine mittelständige Betriebe – können vom Struktur- und Energiewandel profitieren. Dazu sind neue Prozesse, Technologien und Produkte erforderlich.

Teil der künftigen Folgenutzung auf dem Gelände des Bergwerks Saar könnte ein Zentrum mit dem Schwerpunkt Energieeffizienz im Bauwesen sein, das Wirtschaft und Wissenschaft verbindet. Durch die dort mögliche Nähe zwischen Betrieben und Forschungseinrichtungen würde sich ein regionales Netzwerk bilden, das Start-Ups und Spin-Offs fördert.

Inhalte und Ziele
Ziel der Machbarkeitsstudie ist die wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklungsplanung bei folgenden Inhalten wissenschaftlich zu unterstützen: Standortnutzung, Bedarfsanalyse, Infrastruktur, Flächenbedarf, Denkmalschutz, geplante Ziele, Programming, Monitoring etc. Die Ergebnisse können und sollten Teil des Masterplans der RAG Montan Immobilien GmbH werden und Eigner sowie Kommune in ihren Belangen unterstützen.

Artikel über die 1. Bürgerwerkstatt
Artikel über die 2. Bürgerwerkstatt
Artikel über die Präsentation des Masterplans

 

Seminar Gebäudezertifikate

Gebäudezertifizierungssysteme helfen Architekten bei der Bewertung und beim Erreichen der erforderlichen Nachhaltigkeitsqualität: Sie beurteilen die Nachhaltigkeit von Gebäuden mit eindeutig messbaren Kriterien und machen sie für die Öffentlichkeit verständlich und vergleichbar.

Ein Beispiel für eine DGNB-Gold-Zertifizierung ist das ThyssenKrupp Headquarter in Essen (Logo: DGNB, Stuttgart; Foto: ThyssenKrupp, Essen).

Ein Seminar bei der Architektenkammer des Saarlandes in Saarbrücken stellte die gängigsten „Labels“ vor und sprach dabei die wichtigsten Schlagworte an.
Inhalte waren:

  • Notwendigkeit von Zertifizierungssystemen
  • BREEAM, LEED, DGNB – Vorstellung der drei bekanntesten Labels
  • markante Unterschiede dieser drei Systeme
  • Zertifizierungsprozess nach DGNB

Das Seminar der Referentin Dipl.-Ing. Kim Ahrend, Architektin, freie Journalistin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut B2E3, fand am 17.11.2011 von 15.30 bis 17.30 Uhr in der Architektenkammer des Saarlandes (AKS) statt.

 

Energiewende im Saarland

Schloss in SaarbrückenDas Motto der aktuellen Kampagne des saarländischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Verkehr lautet: “Das Saarland handelt”. Den Kampagnenauftakt bildete im Juni 2011 der erste saarländische Energiegipfel im Festsaal des Saarbrücker Schlosses (siehe Bild). Die Kampagne bereitet alle im Saarland Ansässigen auf die bereits stattfindende Energiewende, von Atomenergie und nicht regenerativen Ressourcen hin zu erneuerbaren Energien, vor. Das Förderprogramm “Klima Plus Saar” und weitere Vorhaben motivieren dazu, die Energiewende aktiv mitzutragen.

Energiegipfel
Am ersten saarländischen Energiegipfel diskutierten Vertreter von Kommunen, Verbänden, der Wissenschaft, Industrie, Wirtschaft und private Interessierte über die neuen Chancen des Saarlands.

Begriffe
Wir haben einige der für unser Institut für effiziente Bauwerke wichtig erscheinenden Begriffe aus den einzelnen Vorträgen und der abschließenden Podiumsdiskussion herausgenommen, um sie hier kurz zu erläutern:

  • Masterplan Energie: Im Juli 2011 wurde der Masterplan Energie mit dem Titel “Neue Energie für den Zukunftsstandort Saarland” veröffentlicht. Auf der Grundlage einer Analyse des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen werden Szenarien und damit geplante Ziele der Energiewende aufgezeigt. Dabei wird klar, dass gerade der Bausektor durch Förderung von Gebäudesanierungen erheblich zum Erreichen der gesetzten Klimaschutzziele (CO2-Einsparung von
    80 % bis 2050) beitragen kann.
  • Solarkataster Saarland: Der Kataster demonstriert das hohe Potenzial zur Erzeugung von Energie durch Sonne. Er zeigt, ob sich ein Dach in Ausrichtung, Form und Neigung zur Solarnutzung eignet. Das kann sowohl zur Stromerzeugung (Photovoltaik) als auch zur Warmwasser- und Heizungsunterstützung sein (Solarthermie).
  • Klimaschutzagentur: Die Landesregierung plant die Gründung einer Klimaschutzagentur. Diese soll als zentraler und neutraler Ansprechpartner zu den Themen Klima, Energie und Mobilität die Umsetzung der Klimaschutzpolitik des Saarlandes begleiten.
  • Sanierungsstau: Der Heiz- und Energiebedarf von Bauwerken ist mit rund einem Drittel der gesamten Energiekosten und mit 40 % am CO2-Ausstoß in Deutschland beteiligt. Da der Gebäudebestand 2050 nahezu klimaneutral sein soll, bedarf es einer jährlichen Sanierungsrate von etwa 2 %. Hierbei kommt es sehr auf die Initiative von Gebäudeeigentümern an, die durch eine kompetente Beratung und gezielte Förderung unterstützt werden müssen.
  • Nullemissions-Kommunen: Bereits einige Kommunen im Saarland haben das Ziel, klimaneutral zu werden. Zum Beispiel mit folgenden Maßnahmen: Förderung von Solarenergie, Windkraftnutzung, Erhöhung der Sanierungsrate von Gebäuden und der Aufklärung und Anleitung zum Energie sparen. Dabei werden auch wirtschaftliche Interessen vertreten: weg vom Energieimporteur hin zum Energieexporteur.

Als neutraler Kooperationspartner zur Erstellung nachhaltiger Konzepte möchte B2E3 Institut für effiziente Bauwerke die Klimaschutzziele des Saarlands aktiv unterstützen!

Kim Ahrend

Weitere Informationen finden sie unter folgendem Link:
Kampagne: Das Saarland handelt